Die Germanen waren wie die Kelten kein einheitliches Volk. Der Name "Germanen" diente den Römern und uns heute als Sammelbegriff für verschiedenste Stämme und Völkerschaften, deren ethnische Identität durch ihre Sprache, ähnliche Bräuche und den Raum, in dem sie lebten, der Mittel- und Nordeuropa umfasste, definiert wird.
Historisch treten die Germanen, oder besser gesagt die Bezeichnung „Germanen“, das erste Mal um 222 v.Chr. auf. Plinius der Ältere und andere antike Autoren berichten über den Stamm der Germanen und ihre rauen Tischmanieren. Im 1. Jhdt. v. Chr. berichtet Poseidonius ebenfalls über die Germanen als ein den Galliern verwandtes Volk. Und auch die Gallier sowie Julius Cäsar berichten von den Germanen, die sich zuerst auf ein paar Stämme im belgischen und niederrheinischen Gebiet links und rechts des Rheins beziehen. Den uns bekanntesten Bericht über die Germanen lieferte der römische Historiker Tacitus im 1. Jhdt. n. Chr. in dem er der römischen Gesellschaft einen Spiegel vorhielt und die Germanen als "edle Wilde" darstellte.
Doch bereits viel früher tauchen Berichte von einem Volk auf, das zwischen den Kelten im Westen und den Skythen im Osten lebte. Die Griechen berichten um 300 v.Chr. von, im Norden und östlich der Alpen lebenden, Barbaren, die mit den Keltoi verwandt seien. Den Namen dieser Barbaren überliefern sie uns jedoch nicht.